Die deutsche Modemarke Marc Aurel setzt ab sofort auf Plattform-Business
Im Interview mit Johannes sprechen wir über die Zukunft des Plattform Business, die Zukunftspläne von Marc Aurel und die Zusammenarbeit mit Tradebyte.
Von Gütersloh in die weite Welt des Plattform-Business: Das deutsche Modeunternehmen Marc Aurel geht mit Hilfe von TB.ONE einen neuen Schritt in der Online-Vermarktung ihrer Produkte. Ab sofort verkauft das Unternehmen einen Teil der Kollektion auch auf Zalando.de. Marc Aurel vertreibt seine Damenmode nicht nur über den brandneuen Online-Shop und Plattformen, sondern auch in sieben eigenen Stores sowie in 25 Partnerstores in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Tradebyte hat bei Johannes Diehl, E-Commerce Shopmanagement B2B/B2C bei Marc Aurel, nachgefragt, wie er die Zukunft des E-Commerce sieht, welche Pläne das Mode-Unternehmen für die digitale Zukunft hat und wie sie die Zusammenarbeit mit Tradebyte empfinden.
Tradebyte: Ihr verkauft mit TB.One eure Produkte auf Plattformen und habt euren eigenen Online-Shop via Tradebyte angebunden. Wie empfindet ihr die Zusammenarbeit und warum habt ihr euch für TB.One entschieden?
Johannes: Die Zusammenarbeit mit Tradebyte kam damals im Laufe des Relaunches unseres Webshops zustande. Ursprünglich waren wir auf der Suche nach einem PIM-System, doch auf Empfehlung von best it haben wir uns dann sehr schnell dazu entschieden, das volle Programm von Tradebyte, also das OMS, zu nutzen. Die Zusammenarbeit macht unheimlich viel Spaß. Der persönliche Kontakt ist mir immer sehr wichtig und man merkt, dass auch ihr Wert darauf legt. Wir hatten bereits die Möglichkeit am TB.Training teilzunehmen, was für uns sehr hilfreich war. So konnten wir einige Mitglieder aus dem Tradebyte-Team kennenlernen. Auch der ECD ist perfekt dafür geeignet, die Menschen, die man sonst nur vom Telefon oder per E-Mail kennt, persönlich zu treffen.
»Die Erwartungen, die wir an die Zusammenarbeit mit Tradebyte hatten, wurden absolut erfüllt.«
Was bedeutet Plattform-Business für Marc Aurel und warum habt ihr euch jetzt dafür entschieden?
Ich glaube ganz einfach, dass Plattformen und Marktplätze, neben dem eigenen Online-Shop, die Zukunft im E-Commerce sind. Wichtig bei unserer Auswahl der Partner ist allerdings, dass wir als Verkäufer auftreten, um die Preisstrategie und die logistischen Prozesse in eigener Hand behalten zu können. Es ist sehr aufwendig einen eigenen Online-Shop aufzusetzen. Das Schaffen von Traffic auf der eigenen Seite erfordert darüber hinaus einen hohen Einsatz von Online-Marketing-Maßnahmen mit dem damit verbundenen hohen finanziellen Aufwand, um im Konkurrenzumfeld wahrgenommen zu werden.
»Plattformen schaffen Frequenz und werden zunehmend als erste Adresse für die Produktsuche verwendet.«
Trotzdem werdet ihr euren eigenen Online-Shop aber nicht so schnell aufgeben, oder?
Nein, auf keinen Fall. Der eigene Online-Shop ist natürlich auch immer ein Marketinginstrument, um die Marke und die Markenaussage passend zu präsentieren. Darüber hinaus können wir auf unserem eigenen Online-Shop unsere Looks so darstellen, wie wir die modische Aussage der Marke sehen. Auf Plattformen hat man ja meistens keinen großen Einfluss auf die Darstellung der eigenen Produkte. Ich gehe ganz stark davon aus, dass Hersteller und Marken ihren eigenen Online-Shop immer behalten werden, aber gerade für Händler ist das Marktplatz-Business besonders interessant.
Die Marke Marc Aurel beschreibt sich selbst als Inspiration für das moderne Leben und Handeln. Kannst du das genauer erklären?
Marc Aurel steht für das Modegefühl moderner Frauen. Für ihren individuellen Stil, der die Persönlichkeit unterstreicht und nicht dominiert. Trendbewusst und stilvoll entspricht die Marc Aurel Kollektion heute dem Lebensgefühl der Frauen, die authentisch modern sind und den Stil suchen, der zu Ihnen passt. Mit Liebe zum Detail spielen für uns Passform, Qualität, Verarbeitung und natürlich Design eine besondere Rolle.
Eure Lagerführung ist besonders effizient und modern. Was ist das Besondere daran?
Im Prinzip haben wir zwei Besonderheiten in unserem Lager. Zum einen ist unser Lager eine Zusammenführung aus einem Nachfüll-Lager für unsere Händler und unserem eigenen Online-Lager – was aber mittlerweile von vielen Firmen so gehandhabt wird. Im Rahmen unseres Relaunches haben auch wir ein Cloud-Lager geschaffen.
Das Spannende daran ist, dass wir mittlerweile sowohl Wareneingang-, als auch Warenausgang im B2B-Bereich komplett über RFID-Etiketten laufen lassen. Diese Etiketten müssen nicht mehr via Barcode-Scanner erfasst werden, sondern werden Dank eingebauter Funkantennen automatisch im Scan-Bereich erkannt. So muss nicht mehr jeder Artikel, bzw. jedes Etikett einzeln gescannt werden. Das ist innovativ und arbeitserleichternd.
»Vor allem mit Blick auf die Zukunft, in der wir durch den Verkauf auf Plattformen noch mehr Bestellungen generieren wollen, sind RFID-Etiketten auch im Bereich B2C unverzichtbar.«
Wie wird sich Marc Aurel in Zukunft weiterentwickeln?
Marc Aurel wird sich bei der weiteren Unternehmensentwicklung auf zwei Säulen stützen. So bauen wir mit der ersten Säule die Partnerschaft zum stationären Einzelhandel weiter aus und unterstützen unsere Retail-Partner im Handel mit Konzepten zur Frequenzsteigerung und zur Steigerung der Abverkaufsquoten. Die zweite Säule der Entwicklung sehen wir im starken Ausbau des E-Commerce sowie der Digitalisierung. Nach dem erfolgreichen Relaunch unseres Webshops, werden wir nun international noch stärker werden. Wir möchten online unsere Produkte in mehr Ländern anbieten. Auch das Plattform-Business wollen wir ausbauen. Nachdem wir seit Kurzem auf Zalando.de live sind und bereits seit Tag eins Bestellungen generieren, wollen wir auch auf weiteren Plattformen und Marktplätzen vertreten sein. Auch in diesem Bereich ist die Internationalisierung geplant. Natürlich wollen wir uns dabei aber auch nicht übernehmen, sondern strategisch vorgehen – einen Schritt nach dem anderen.