Seven Senders bringt Onlinehändler über Landesgrenzen hinweg mit lokalen Paketlieferdiensten durch eine intelligente B2B-Lösung zusammen, um so Waren der Onlineshops kostengünstiger in andere europäische Länder liefern zu können. Mittlerweile umfasst dieses Netzwerk mehr als 100 unterschiedliche Paketzusteller in ganz Europa und ermöglicht es, auf die jeweiligen Besonderheiten des Landes einzugehen. Mit der Delivery-Plattform, die neue Maßstäbe im Markt setzt, überzeugte Seven Senders als Plus Sponsor auf dem diesjährigen ECD und machte bereits am Vorabend während des Warm Ups bei diversen Drinks Lust auf mehr.

Luisa und Anna bei Seven Senders

Am 2. Mai machten wir uns auf den Weg nach Berlin und besuchten im Stadtteil  “P-Berg”, wie Prenzlauer Berg
liebevoll von den Berlinern genannt wird, Seven Senders. Das Unternehmen wurdevor 3 Jahren gegründet und hat eine fast ebenso junge Belegschaft im durchschnittlichen Alter von 33,7 Jahren. Seit August 2017 arbeiten mittlerweile 80 Mitarbeiter aus 13 Nationen in einem hippen Office, einer Kombi aus einem typischen Berliner Hinterhofgebäude und einem modernen Anbau, auf insgesamt 4 Etagen. Besonderes Highlight: Die große Dachterrasse. Hier finden im Sommer nach der Arbeit Grillpartys statt oder sie lädt am Freitag bei Tapas und dem ein oder anderen Feierabendbier zum Verweilen bis in die Abendstunden ein.

Nachdem wir die 76 Treppenstufen vom Foyer aus, welches einem Überseecontainer nachempfunden ist, erklommen hatten, machten wir erst einmal halt bei Francesco. Die Seven Senders-Kaffeemaschine in der Mitarbeiter-Lounge im 3. Stock sorgt zusammen mit dem Wasserspender Diva für das leibliche Wohl der Mitarbeiter. Natürlich braucht ein Start-up auch einen Kicker, welcher in der Lounge täglichen Spielen ausgesetzt ist.

seven senders luisa anna

Das Kicker spielen ist zum Betriebssport auserkoren worden, da schaut auch schon mal der Kicker-Weltmeister höchstpersönlich am Sommerfest vorbei und hält Tipps und Tricks parat oder es wird sich bei Kicker Turnieren ins Achtelfinale gekämpft. Für diesen Teamspirit hätte Seven Senders einen Award verdient! Doch dieses Jahr wurden sie erst einmal mit dem Sustainability Award und dem Best Logistics Solution Award ausgezeichnet. Des Weiteren belegt Seven Senders den 3. Platz der meist ausschreibenden Jungunternehmen in der Logistik-Start-up-Szene. Nach diesem tollen Aufenthalt bei Seven Senders bleibt nur noch zu sagen: “Herzlichen Glückwunsch zu dieser Erfolgsstory seit eurer Firmengründung vor 3 Jahren und eine weiterhin so tolle Entwicklung! Wir freuen uns euch als starken Partner an unserer Seite zu haben.”

Interview mit Seven Senders: Thomas Hagemann und Dr. Johannes Plehn, Gründer und Geschäftsführer

Trotz des K5-Vorbereitungsstress (ein Tag vor der K5), haben sich Johannes und Thomas Zeit genommen, um unsere Interview-Fragen persönlich zu beantworten:

Tradebyte: Der Versand wird in der Fachpresse oft als Achillesferse des E-Commerce bezeichnet – Warum ist das eurer Meinung nach so?

Johannes Plehn: Im E-Commerce ist ein gewisser Margendruck allgegenwärtig. Gerade mit Blick auf die Unit Economics spielen Versandkosten eine entscheidende Rolle. Sie haben maßgeblichen Einfluss auf die Profitabilität eines Kunden, auf die Entscheidungen der Internationalisierungsstrategie und sogar auf die Wahl des Geschäftsmodells. Zudem wird die Lieferung aus Kundensicht mittlerweile als ein elementarer Bestandteil des Kaufs gesehen und in die Gesamtbeurteilung des Kauferlebnisses miteinbezogen. Wird der Kunde nach Kaufabschluss enttäuscht, sei es durch eine verspätete oder eine beschädigte Sendung, macht er den Händler dafür verantwortlich. Er wird es sich in Zukunft zweimal überlegen, erneut zu bestellen. Andererseits kann durch einen reibungslosen Versand, mit einer optimalen Kombination aus Versandoptionen und Kundenkommunikation beim Kunden kräftig gepunktet werden. Gerade die großen Player im E-Commerce gehen hier mit gutem Beispiel voran. Viel mehr noch, sie setzen die Messlatte der Kundenerwartungen mit Blick auf ein optimales Kundenerlebnis im Versand kontinuierlich höher. Für Onlinehändler ist es enorm wichtig, zu diesen Standards aufzuschließen. Es gilt den Versand als Chance zu sehen, Kunden zu überzeugen und sich von der Konkurrenz abzugrenzen. Dabei kann es jedoch schnell komplex werden. Trotz der Verbundenheit innerhalb des europäischen Binnenmarkts unterscheiden sich lokale Marktbedürfnisse, dadurch ist die Expansion in Europa in Hinblick auf die Logistik mit einem gewissen Aufwand verbunden.

Es wird ein breites Fachwissen benötigt, um die richtigen Stellschrauben je Land zu identifizieren. Der deutsche Kunde mag vielleicht die Packstation, der Schweizer die Lieferung in den „Milchkasten“ und bei den italienischen Kunden geht nichts ohne Bestellung auf Nachnahme – da ist die Wahl des richtigen Carriers nicht so einfach.

Ihr habt ja beide schon sehr früh eure Leidenschaft für Logistik entdeckt. Was fasziniert euch an dieser Branche?

Thomas Hagemann: Das klingt jetzt vielleicht abgedroschen, aber wie kann man die Logistik nicht faszinierend finden? Gibt es etwas in unserem Alltag das ohne Logistik funktionieren würde? Mobilität für Menschen, für Waren, in Krankenhäusern, für E-Commerce Pakete, egal wo, ohne Logistik geht nichts. Lustigerweise haben wir beide jahrelang in der „alten Welt“ die Logistik optimiert. Wir haben für Industrieunternehmen in unterschiedlichen Branchen Supply Chains verbessert und Netzwerke geplant. Was uns aber speziell an der E-Commerce Logistik fasziniert, ist die bereits bestehende Verbindung aus physischer und digitaler Welt.

Es ist es keine Verbindung, die man erst von Grund auf entwickeln musste, die E-Commerce Branche ist digital. Den physischen Teil, die Paketzustellung zum Kunden, die Logistik ist der Teil, den wir digitalisieren. Eine vergleichsweise gute Datenlage in der Branche ist bereits vorhanden, ein Traum für uns als Logistiker. Wir wollen diese Daten zusammenbauen, steuern und orchestrieren, sie mit den perfekten Carriers-Netzwerken in den Ländern und innovativen Ansätzen verknüpfen. Auf Basis neuronaler Netze und AI-Algorithmen optimieren und über die Anwendungen von Blockchain laut nachdenken. Ihr seht, dass uns auch in Zukunft sicher nicht langweilig werden wird.

Eure Mission lautet „we connect merchants with prime last mile carriers worldwide“ : Was war der ausschlaggebende Punkt für eure Geschäftsidee und was macht sie einzigartig?

Johannes Plehn: Die Geschäftsidee kam uns, als wir beide noch bei unseren früheren Arbeitgebern angestellt waren. Damals ist uns aufgefallen, dass der Versand von Deutschland ins Ausland trotz geringerer Entfernung teurer und langsamer ist, als der Versand auf einer vergleichbaren Strecke innerhalb Deutschlands. Zudem war das Tracking-Erlebnis eine Katastrophe. Diese Problematik hat viele Onlineshops davon abgehalten überhaupt grenzüberschreitenden Versand anzubieten – genau das wollten wir ändern.

Die Innovationskraft unserer Geschäftsidee basiert darauf, aus vorhandenen Transportnetzwerken, die regional spezialisiert aber auch regional limitiert sind, ein eigenes virtuelles Premium-Netzwerk aufzubauen und über die Welt zu spannen. Dieses Netzwerk wird nur die führenden und besten Paketdienstleister umfassen und für Händler über unsere Delivery Platform zugänglich sein. Diese ist dabei einzigartig. Sie gibt dem Händler alle Bausteine an die Hand (von Labels, über Versand-Management bis hin zu Retouren und einem Tracking-System), um sich mit geringem Aufwand und minimaler Komplexität an mehr als 100 Carrier weltweit anzubinden. Wir bieten dem Händler mit unserer Plattform einen einzigen Kontaktpunkt, halten uns selbst aber im Hintergrund und sind so für den Konsumenten unsichtbar. Wir rücken den Händler und seine Kunden ins Zentrum, die somit in den Genuss einer Lieferung durch den lokalen Spezialisten kommen.

 

Ihr seid Partner von Tradebyte, durch was zeichnet sich die Zusammenarbeit eurer Meinung nach besonders aus?

Johannes Plehn: Generell suchen wir uns, wie Tradebyte auch, unsere Partner sehr genau aus. Basis ist sicher, dass wir eine große Überschneidung in unserer potentiellen Kundengruppe erkennen konnten. Entscheidend ist, dass wir das Gefühl haben, bei Tradebyte den gleichen Anspruch an den Umgang mit Menschen und Kunden zu erkennen. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass Tradebyte der „Anker“ für Händler ist, die über Plattformen verkaufen wollen. Wir von Seven Senders sehen die Zukunft des Handels auf Plattformen. Tradebyte ist für uns folglich Visionär, da sie dies bereits sehr früh erkannten. Neben dem professionellen Umgang und dem hohen Maß an Qualität der Ergebnisse des jeweils anderen ist uns wichtig, dass alle Beteiligten Lust auf die Kooperation haben und gerne zusammenarbeiten. Der Erfolg kommt mit den Menschen und durch die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Tagesgeschäft. Das war bei Tradebyte von Tag eins an der Fall und wir sind mittlerweile noch ein gutes Stück weiter zusammengerückt. In diesem Sinne freuen wir uns auf eine enge und gute Partnerschaft in den kommenden Jahren, mit vielen erfolgreichen, lustigen Momenten und Parties am ECD.

Wie Tradebyte führt ihr auch ms direct in eurem Partnernetzwerk, die ja auch Logistiklösungen bieten. Wie ergänzt ihr euch da untereinander?

Thomas Hagemann: MS Direct ist unser langjähriger Partner im Schweizer Markt. Wir sind ein eingespieltes Tandem. Mit ihnen gelingt es uns, eine optimale Logistiklösung für die Schweiz zu gestalten. Wir als Seven Senders kümmern uns um das end-to-end Versandmanagement von der Abholung der Sendungen bis zur Zustellung in der Schweiz. MS Direct bringt eine enorme Marktkenntnis und Expertise mit, wenn es um Fragen zur Verzollung, zum Retourenmanagement oder der Fiskalvertretung geht. 40 Jahre Erfahrung sprechen für sich. Und was die Menschen bei MS angeht könnte eine Partnerschaft sicher nicht besser sein. Die Kooperation ist enorm wichtig für uns, da sich die beiden Produkte perfekt ergänzen und die Synergien eine ideale Versandlösung für unsere Kunden ermöglichen. Richtig gut ist dann erst der Dreiklang aus Tradebyte, MS Direct und Seven Senders – und mit der Schweizer Post auf der letzten Meile sollte für den Schweizer Kunden wirklich kein Wunsch offen bleiben.


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Thomas Hagemann

 

  • Position: Gründer & Geschäftsführer
  • Lieblingsfarbe: blau, aber jetzt nicht so ein “SevenSenders-Blau” sondern eher dunkelblau
  • In deiner Freizeit machst du am Liebsten: Joggen und Basketball spielen mit meinen Jungs aus Studienzeiten. Ich gehe total gerne Kitesurfen und mache, wenn ich Zeit finde Tagestrips an die Ostsee. Nächste Woche gehe ich nach Portugal in den Urlaub und besuche dort ein Festival und den Rest der Zeit natürlich auch wieder kiten.
  • Persönliche Ziele für 2018: Mehr aufs Wasser und kiten und alles soll so bleiben wie es ist,
    denn alles macht verdammt viel Spaß!

 


Dr. Johannes Plehn

 

  • Position: Gründer & Geschäftsführer
  • Lieblingsfarbe: natürlich blau
  • In deiner Freizeit machst du am Liebsten: Skifahren und mich meinem Lieblingsverein VfB Stuttgart widmen.
  • Persönliche Ziele für 2018: Vor allem gesund bleiben! Ansonsten einen Tag auf Skiern im Tiefschnee verbringen und zuallerletzt endlich den Kater vom diesjährigen ECD überwinden.

Autoren:  Luisa Pscherer und Anna Lorenz